23.07.2001    
"Da wurde gespuckt wie bei den Lamas"

Panther und Crocodiles lieferten sich ein deftiges Derby. Mathes und Hatzky flogen vom Platz.

Brüderlich teilten sich Carsten Schwejda und Andreas Kempchen hinter der Tribüne des Kölner Flughafenstadions die Sieger-Zigarre. Alles andere als brüderlich war es vorher auf dem Rasen beim 21:3-Erfolg der Football-Panther über die Crocodiles zugegangen.

Das fand auch Panther-Center Andreas Kempchen, ein Ex-Kölner und der beste deutsche Center der German Football League (GFL). "Langsam wird es doch ein bisschen zu deftig. Da wird ja gespuckt wie bei den Lamas." Die Konsequenz des "schmutzigen" Spiels: Drei Akteure flogen vom Platz. Dabei sind Platzverweise (Ejections) im Football eher selten, werden lange nicht so oft ausgesprochen wie im Fußball.

Vor allem seinen früheren Teamkollegen Tony Moore hatte Kempchen im Blick. Vor dem Spiel war dieser in die Panther-Kabine geplatzt und hatte Stunk gemacht. Kempchen: "Der hat seinen Gehaltsscheck darauf verwettet, dass sie uns schlagen. Hoffentlich hat der noch was im Kühlschrank für die nächste Zeit", sorgte sich der 140-Kilo-Brocken um US-Boy Moore. Kempchen, der Panther mit der Meister-Propper-Frisur, konnte trotz der befürchteten Mumps-Erkrankung mitmischen. Kurzfristig kam vom Arzt das o. k.

Labrint Sterling, der US-Linebacker-Neuzugang vom Tennessee State College, humpelte nach der Partie zu seinem hellblauen Opel Corsa. Wegen seiner Oberschenkel-Zerrung hatte der Rastalocken-Kopf nur einige wenige Spielzüge auf dem Platz gestanden. "Köln ist zwar ein sehr undiszipliniert aber trotzdem starkes. Vielleicht schlagen die ja Hamburg und fügen den Devils die erste Niederlage zu", rechnet Sterling.

Arm dran war am Sonntag Fullback Wolfgang Hatzky. Der Ex-Rhein-Fire-Akteur hatte sich bei einem seiner Läufe den Fuß verdreht. Ein "Croco" trampelte später mit den Stollen-Schuhen auf Hatzkys Hand. Um sich zu befreien trat Hatzky zu und flog dafür vom Platz.

Warum Teamkollege Andre Mathes ebenfalls einen Ausflug ins Fach Fußball machte und zutrat, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Dabei hat der starke Ex-National der Frankfurt Galaxy solche Undiszipliniertheiten nicht nötig. Bitter: Diese persönlichen Fouls kosten das Team viele Yards Strafe. Chefcoach Walter Rohlfing: "Das muss Andre abstellen." Seine Kollegen sehen das ebenso.


JENS PERSKE

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