Brüderlich teilten
sich Carsten Schwejda und Andreas Kempchen hinter der
Tribüne des Kölner Flughafenstadions die Sieger-Zigarre.
Alles andere als brüderlich war es vorher auf dem Rasen
beim 21:3-Erfolg der Football-Panther über die
Crocodiles zugegangen.
Das fand auch Panther-Center Andreas Kempchen, ein
Ex-Kölner und der beste deutsche Center der German
Football League (GFL). "Langsam wird es doch ein
bisschen zu deftig. Da wird ja gespuckt wie bei den
Lamas." Die Konsequenz des "schmutzigen" Spiels: Drei
Akteure flogen vom Platz. Dabei sind Platzverweise
(Ejections) im Football eher selten, werden lange nicht
so oft ausgesprochen wie im Fußball.
Vor allem seinen früheren Teamkollegen Tony Moore
hatte Kempchen im Blick. Vor dem Spiel war dieser in die
Panther-Kabine geplatzt und hatte Stunk gemacht.
Kempchen: "Der hat seinen Gehaltsscheck darauf
verwettet, dass sie uns schlagen. Hoffentlich hat der
noch was im Kühlschrank für die nächste Zeit", sorgte
sich der 140-Kilo-Brocken um US-Boy Moore. Kempchen, der
Panther mit der Meister-Propper-Frisur, konnte trotz der
befürchteten Mumps-Erkrankung mitmischen. Kurzfristig
kam vom Arzt das o. k.
Labrint Sterling, der US-Linebacker-Neuzugang vom
Tennessee State College, humpelte nach der Partie zu
seinem hellblauen Opel Corsa. Wegen seiner
Oberschenkel-Zerrung hatte der Rastalocken-Kopf nur
einige wenige Spielzüge auf dem Platz gestanden. "Köln
ist zwar ein sehr undiszipliniert aber trotzdem starkes.
Vielleicht schlagen die ja Hamburg und fügen den Devils
die erste Niederlage zu", rechnet Sterling.
Arm dran war am Sonntag Fullback Wolfgang Hatzky. Der
Ex-Rhein-Fire-Akteur hatte sich bei einem seiner Läufe
den Fuß verdreht. Ein "Croco" trampelte später mit den
Stollen-Schuhen auf Hatzkys Hand. Um sich zu befreien
trat Hatzky zu und flog dafür vom Platz.
Warum Teamkollege Andre Mathes ebenfalls einen
Ausflug ins Fach Fußball machte und zutrat, wird wohl
sein Geheimnis bleiben. Dabei hat der starke Ex-National
der Frankfurt Galaxy solche Undiszipliniertheiten nicht
nötig. Bitter: Diese persönlichen Fouls kosten das Team
viele Yards Strafe. Chefcoach Walter Rohlfing: "Das muss
Andre abstellen." Seine Kollegen sehen das ebenso.