War das bitter! Da
stehen die Panther seit Wochen auf dem zweiten
Tabellenplatz der German Football League, der in den
Play offs zunächst das Heimrecht bedeutet. Und werden
dann auf der Zielgeraden die gute Position noch quitt.
Das letzte Vorrundenspiel in der GFL verlor der
Erstligist vor der stolzen Kulisse von 20 000 Zuschauern
im Eintracht-Stadion beim Dritten Braunschweig Lions:
7:19 (7:0, 0:6, 0:6, 0:7).
Nach dem Football-Krimi waren die Löwen die großen
Gewinner, schoben sich an den Panthern vorbei auf Platz
zwei. Düsseldorfer Folge: Statt Viertelfinal-Heimspiel
gegen Rüsselsheim geht es am 16. September zu den
Stuttgart Scorpions.
Doch es kam noch dicker: In einer sehr emotionalen
Partie verloren die Düsseldorfer gleich vier
Schlüsselspieler mit schweren Verletzungen. Am
schlimmsten erwischte es den britischen Passempfänger
Jeremy Simms. Der gebürtige Londoner zog sich eine
vierfache Rippenfortsatzfraktur zu, als ihm
US-Verteidiger Doug Seidenstricker in den Rücken sprang.
Um 3 Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag lieferte
Panther-Cheftrainer Walter Rohlfing seinen Schützling in
der Kaiserswerther Diakonie ein.
Dabei hatte Simms zuvor mit seinem schönen
74-Yards-Touchdown-Fang zusammen mit Kicker Ralf
Hennecke die einzigen Punkte für die Panther markiert.
Zudem verletzten sich Center Andreas Kempchen
(Fußgelenk) sowie die beiden Verteidiger Hans Juhnke
(Innenbandriss im Knie) und Labrint Sterling
(Bänderdehnung im Knie).
Walter Rohlfing war noch gestern restlos bedient:
"Das war kein Footballspiel, das war ein Massaker. Die
Schiedsrichter haben zugesehen, wie die Braunschweiger
meine Spieler absichtlich verletzt haben. Die Schiris
haben zu Beginn alles durchlaufen lassen. Klar, dass
solch eine Partie dann eskalieren kann."
Und zum Spiel? Rohlfing schäumte: "Die Verteidigung
war o. k. Aber unser Angriff hat indiskutabel gespielt."
Stimmt! Beweise? US-Ballträger Calvin Arrington, der
sonst durch die gegnerische Abwehr geht, wie ein heißer
Lötkolben durch einen Eiswürfel, fand den zweiten Gang
nicht. Mit 21 (!) Läufen schaffte er nur 53 Yards.
Dazu verschossen Tim Davis und Ralf Hennecke
insgesamt drei Feldtorversuche. Ein Treffer hätte
gereicht, um im direkten Vergleich mit den Lions besser
zu sein und so den zweiten Platz zu verteidigen. (J. P.)