02.09.2001    
Löwen entrissen Panther den zweiten Platz

GERMAN FOOTBALL LEAGUE / 20 000 Fans sahen 7:19-Niederlage. Vier Spieler schwer verletzt. Viertelfinale in Stuttgart.

War das bitter! Da stehen die Panther seit Wochen auf dem zweiten Tabellenplatz der German Football League, der in den Play offs zunächst das Heimrecht bedeutet. Und werden dann auf der Zielgeraden die gute Position noch quitt. Das letzte Vorrundenspiel in der GFL verlor der Erstligist vor der stolzen Kulisse von 20 000 Zuschauern im Eintracht-Stadion beim Dritten Braunschweig Lions: 7:19 (7:0, 0:6, 0:6, 0:7).

Nach dem Football-Krimi waren die Löwen die großen Gewinner, schoben sich an den Panthern vorbei auf Platz zwei. Düsseldorfer Folge: Statt Viertelfinal-Heimspiel gegen Rüsselsheim geht es am 16. September zu den Stuttgart Scorpions.

Doch es kam noch dicker: In einer sehr emotionalen Partie verloren die Düsseldorfer gleich vier Schlüsselspieler mit schweren Verletzungen. Am schlimmsten erwischte es den britischen Passempfänger Jeremy Simms. Der gebürtige Londoner zog sich eine vierfache Rippenfortsatzfraktur zu, als ihm US-Verteidiger Doug Seidenstricker in den Rücken sprang. Um 3 Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag lieferte Panther-Cheftrainer Walter Rohlfing seinen Schützling in der Kaiserswerther Diakonie ein.

Dabei hatte Simms zuvor mit seinem schönen 74-Yards-Touchdown-Fang zusammen mit Kicker Ralf Hennecke die einzigen Punkte für die Panther markiert.

Zudem verletzten sich Center Andreas Kempchen (Fußgelenk) sowie die beiden Verteidiger Hans Juhnke (Innenbandriss im Knie) und Labrint Sterling (Bänderdehnung im Knie).

Walter Rohlfing war noch gestern restlos bedient: "Das war kein Footballspiel, das war ein Massaker. Die Schiedsrichter haben zugesehen, wie die Braunschweiger meine Spieler absichtlich verletzt haben. Die Schiris haben zu Beginn alles durchlaufen lassen. Klar, dass solch eine Partie dann eskalieren kann."

Und zum Spiel? Rohlfing schäumte: "Die Verteidigung war o. k. Aber unser Angriff hat indiskutabel gespielt." Stimmt! Beweise? US-Ballträger Calvin Arrington, der sonst durch die gegnerische Abwehr geht, wie ein heißer Lötkolben durch einen Eiswürfel, fand den zweiten Gang nicht. Mit 21 (!) Läufen schaffte er nur 53 Yards.

Dazu verschossen Tim Davis und Ralf Hennecke insgesamt drei Feldtorversuche. Ein Treffer hätte gereicht, um im direkten Vergleich mit den Lions besser zu sein und so den zweiten Platz zu verteidigen. (J. P.)




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