15.07.2001    
Panther ließen sich von den Devils einseifen

Lachhafte Abwehrleistung bei der 21:42-Pleite gegen Hamburg. Titeltraum geplatzt.

Um 20.54 Uhr stiegen die Spieler der Hamburg Blue Devils am Samstagabend auf den Stadionzaun und ließen sich von den mitgereisten 600 Hamburger Fans für den Triumph feiern. Stehende Ovationen und "La Ola" für die Sieger in einem Meer aus Wunderkerzen. Die Spieler dankten auf ihre Weise, schwenkten Devils-Fahnen, und schlugen sich stolz immer wieder vor die Brust - genau auf das Teufels-Logo.

Sicher durften die Hamburger stolz sein, aber gegen diese Panther-Verteidigung hätte vermutlich auch eine Oma im Rollstuhl gepunktet. Selbst wenn der noch noch einen platten Reifen hat. Aufgrund einer lachhaften Abwehrleistung verloren die Football-Panther klar und verdient 21:42 (0:14; 0:7; 14:14; 7:7) gegen den Tabellenführer aus Hamburg und können ihre Hoffnungen auf den ersten Rang begraben.

Rohlfing entschuldigte sich bei den Fans

"Unsere Verteidigung hat desolat gespielt. Dafür muss ich mich bei den Fans entschuldigen", wollte auch Panther-Cheftrainer Walter Rohlfing die Pleite nicht schön reden. Vor 1 300 Zuschauern im Rheinstadion ließen sich die Raubkatzen von den blauen Teufeln nach Belieben "einseifen". Bitter zudem: Die 600 Devils-Fans machten aus der Partie ein Heimspiel für die Hamburger.

Zur Pause stand es schon 0:21

Schon nach dem ersten Viertel stand es 0:14. Mit einem 0:21 ging es in die Kabine. Heraus kam ein Panther-Team, das wie ausgewechselt spielte. Endlich lief der Angriff einmal. War aber durchschaubar wie das Ende eines Hollywood-Films, in dem auch immer das Gute siegt.

Die Lücken waren nicht vorhanden

Zu oft wurde auf das Laufspiel gesetzt. Was im Prinzip wegen der wolkenbruchartigen Regenfälle auch gut war, aber wo waren die Lücken in der Linie, durch die die Ballträger Calvin Arrington und Odunayo Ojo durchsprinten sollten? Nicht vorhanden. So blieben Arrington (59 Yards) und "Oje" (41 Yards) deutlich hinter ihren Möglichkeiten.

Erst beim Stand von 0:21 schaffte Pat Bonner mit einem 1-Yard-Lauf den 6:21-Anschluss. Hoffnung keimte auf, doch wenige Spielzüge später stand es 7:28. In der Folge taten Calvin Arrington (6), Wolfgang Hatzky (6) und Markus de Haer (3) noch etwas für die Ergebnis-Optik. Ein ganz anderes Bild auf der Gegenseite. Zwei Devils-Cracks besiegten die Düsseldorfer im Alleingang. Der Ex-Panther Estrus Crayton (148 Yards) und US-Spielmacher Matt Cannon (126 Yards) liefen die Panther-Defense in Grund und Boden.

Lediglich acht Mal warf Quarterback Cannon das Football-Ei am Samstag, nur viermal kam das Spielgerät bei einem Teamkollegen an. Mehr war gar nicht nötig.

Die Hamburger "Zwei-Mann-Show"

Die Hamburger hatten mit Crayton und Cannon ihre "Zwei-Mann-Show". Die restlichen Devils-Spieler hätten auch schon mal duschen gehen können. Umso schlimmer, dass elf Panther-Verteidiger die beiden nicht in den Griff bekamen.


JENS PERSKE

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