Der Panther-Headcoach
ärgerte sich über Fehlentscheidungen der Schiedsrichter.
Kritik aber auch an der Defense.
Düsseldorf (
). Walter
Rohlfing, der Headcoach der Panther, war gestern Mittag mit
dem zeitlichen Abstand zum 21:42-Debakel gegen die Hamburg
Blue Devils nicht etwa müde und depressiv niedergeschlagen.
Ganz im Gegenteil, er war hellwach, aufgekratzt, ja fast
erregt. Drei Mal hatte er sich bis dahin schon die
Video-Aufzeichnung der Partie angeschaut und dabei, wie er
sagte, zwei gravierende Fehlentscheidungen der Unparteiischen
ausgemacht.
"Das war das bisher schlechteste Spiel unserer Defense in
dieser Saison, und ich schließe dabei auch das vergangene Jahr
mit ein", so sein sportliches Fazit. "Aber", so fügte er
sofort hinzu, "uns hat man beschissen! Ich habe hier den
klaren Video-Beweis." Die zwei umstrittenen Szenen: Das
Fieldgoal von Kicker Tim Davis - aus einer Entfernung von
42Yards beim Stande von 0:7 im ersten Viertel - sei drin
gewesen, der Ball nicht neben die Stangen geflogen, wie es die
Unparteiischen gesehen haben wollten. Zudem sei bei der Aktion
von Runningback Calvin Arrington, der das "Ei" im zweiten
Viertel beim 0:21-Rückstand in die Hamburger Endzone getragen
hatte, kein Foul eines Düsseldorfers zu erkennen; hier sollte
ein Panther einen Gegner in den Rücken gestoßen haben.
"Ich will hier keine Entschuldigung für unsere Leistung
suchen, aber mit diesen zehn Punkten in der ersten Hälfte
hätte die Partie vielleicht einen anderen Verlauf genommen",
meinte Rohlfing und erklärte weiter: "Das Ding ist durch; es
waren Tatsachen-Entscheidungen der Schiedsrichter. Das ändert
aber nichts an ihrer desolaten Leistung; damit haben sie uns
um die Chance auf den Sieg gebracht und auf den Verlauf
Einfluss genommen. Das stört mich gewaltig. Die Referees
müssen sich der Leistung und dem Niveau des Spiels anpassen."
Ändern können die Panther und ihr sportlicher Chef aber nun
nichts mehr. "Ich werde meine Kritik schriftlich formulieren
und dem Schiedsrichter-Lehrbeauftragten Hans Lämmerhirt aus
Düsseldorf das Video zuschicken." Bereits im vorigen Jahr, bei
der unglücklichen 11:14-Halbfinal-Niederlage bei den Kölner
Crocodiles, hatte sich Walter Rohlfing von den Unparteiischen
klar um einen Touchdown für sein Team betrogen gesehen.
Von HANS STOLLE