German Football League:
Panther hatten im Spitzenspiel gegen Hamburg keine Chance und
verloren im Rheinstadion 21:42.
Spätestens seit Samstagabend weiß auch der letzte
Panther-Anhänger, dass die Blue Devils - wenn überhaupt - nur
zu bezwingen sind, wenn Cannon und Crayton ausgeschaltet
werden. Den Gastgebern gelang dies nicht, und so kassierten
sie mit dem völlig verdienten 21:42 (0:14, 0:7, 14:14, 7:7)
eine ihrer deutlichsten Meisterschafts-Niederlagen seit langer
Zeit.
Panther-Headcoach Walter Rohlfing betonte zwar immer wieder
hartnäckig, dass die Blue Devils nicht Estrus Crayton sind.
Sicherlich hätte sein Team gegen die Norddeutschen an diesem
Abend auch ohne das Mitwirken von Crayton und Cannon verloren,
aber wohl nicht in dieser Klarheit.
Gleich nach wenigen Sekunden standen die Hanseaten nach dem
Zusammenspiel von Crayton und Cannon dicht vor der
Panther-Endzone. Nach einem Trickspielzug hieß es schnell 0:6.
Alle hatten wohl mit einem Pass von Cannon zu einem
Teamkameraden gerechnet; der Quarterback behielt aber selbst
das "Ei" und trug es über die entscheidende Linie.
Nach weiteren sehenswerten Aktionen stand es bis zur Pause
bereits 0:21. So trug beispielsweise Crayton den Ball aus der
eigenen Endzone heraus mit einem spektakulären Sololauf über
das komplette Feld bis ins Ziel zu den Panthern. Cannon machte
es ihm mit einem Alleingang über mehr als 70Yards im zweiten
Viertel nach.
Panther kamen besser in Schwung
Im dritten Abschnitt kamen die Panther endlich besser in
Schwung. Receiver Filip Pawelka wurde kurz vor der Hamburger
Endzone gestoppt, den Rest besorgte Quarterback Patrick Bonner
selbst; Marcus de Haer verwandelte den Zusatzkick zum 7:21.
Aber postwendend kam mit einem erneuten Solo die Antwort von
Crayton. Noch einmal konnten die Panther in diesem Durchgang
punkten (kurzer Lauf von Runningback Calvin Arrington und Kick
durch de Haer), so dass beim 14:28 tatsächlich kurz die
Hoffnung keimte - aber auch nicht mehr. Kurz vor Schluss
konnten Wolfgang Hatzky und de Haer das Debakel nur noch etwas
mildern.
Das Unheil hatte sich für die Panther eigentlich schon vor
dem Beginn angedeutet. Unter den nur 1000 Besuchern, die sich
bei dem permanenten unangenehmen Nieselregen, der nur durch
einen Wolkenbruch im zweiten Viertel unterbrochen wurde, auf
der Tribüne versammelt hatten, gab die deutliche Überzahl der
Hamburger Fans stimmgewaltig den Ton an. Und während die
Gastgeber mit einer zwar recht neuen, aber eher biederen
kleinen Vereinsfahne aufs Feld liefen, trugen die Gäste ein
riesiges blau-weißes Banner mit einem lachenden Teufel in die
Arena.
Nach dem Motto "Ein Unglück kommt selten allein" kassierten
die Panther schließlich schon vor dem offiziellen Kick-off die
erste Zehn-Yard-Strafe, weil die Partie wegen ihres
verspäteten Auftritts nicht pünktlich um 18 Uhr angepfiffen
werden konnte. Eine solch außergewöhnliche Situation hatte es
bei einem Match in Düsseldorf in 20 Jahren noch nicht gegeben.
Heute haben die Panther einen Vorstellungs-Termin bei einem
möglichen neuen Sponsor. Das ist - nach dieser Niederlage -
sicherlich kein guter Zeitpunkt für solche Verhandlungen.
Weitaus günstiger ist da schon die Wahl der Panther-Fans, die
sich jeweils am Montag ab 20 Uhr im Football-Treffpunkt
"Knoten" in der Altstadt versammeln. Da werden sie heute Abend
genügend Gesprächsstoff haben.
Von HANS STOLLE