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published 15.07.01 21:23

German Football League: Panther hatten im Spitzenspiel gegen Hamburg keine Chance und verloren im Rheinstadion 21:42.

Crayton und Cannon -
ein fast unschlagbares Doppel

Düsseldorf (Rheinsche Post). Die hoch gesteckten Erwartungen wurden von den Protagonisten hundertprozentig erfüllt. In Quarterback Matt Cannon und Runningback Estrus Crayton verfügen die Hamburg Blue Devils - für die Verhältnisse in der German Football League (GFL) - über zwei Ausnahme-Athleten in der Offense. Über ihre Qualitäten konnten sich die Football-Fans, die über den Düsseldorfer Tellerrand hinaus gucken, bereits in den vergangenen Wochen bei den Fernseh-Berichten des NDR überzeugen.

Spätestens seit Samstagabend weiß auch der letzte Panther-Anhänger, dass die Blue Devils - wenn überhaupt - nur zu bezwingen sind, wenn Cannon und Crayton ausgeschaltet werden. Den Gastgebern gelang dies nicht, und so kassierten sie mit dem völlig verdienten 21:42 (0:14, 0:7, 14:14, 7:7) eine ihrer deutlichsten Meisterschafts-Niederlagen seit langer Zeit.

Rohlfing schimpfte wie ein Rohrspatz

Panther-Headcoach Walter Rohlfing betonte zwar immer wieder hartnäckig, dass die Blue Devils nicht Estrus Crayton sind. Sicherlich hätte sein Team gegen die Norddeutschen an diesem Abend auch ohne das Mitwirken von Crayton und Cannon verloren, aber wohl nicht in dieser Klarheit.

Gleich nach wenigen Sekunden standen die Hanseaten nach dem Zusammenspiel von Crayton und Cannon dicht vor der Panther-Endzone. Nach einem Trickspielzug hieß es schnell 0:6. Alle hatten wohl mit einem Pass von Cannon zu einem Teamkameraden gerechnet; der Quarterback behielt aber selbst das "Ei" und trug es über die entscheidende Linie.

Nach weiteren sehenswerten Aktionen stand es bis zur Pause bereits 0:21. So trug beispielsweise Crayton den Ball aus der eigenen Endzone heraus mit einem spektakulären Sololauf über das komplette Feld bis ins Ziel zu den Panthern. Cannon machte es ihm mit einem Alleingang über mehr als 70Yards im zweiten Viertel nach.

Panther kamen besser in Schwung

Im dritten Abschnitt kamen die Panther endlich besser in Schwung. Receiver Filip Pawelka wurde kurz vor der Hamburger Endzone gestoppt, den Rest besorgte Quarterback Patrick Bonner selbst; Marcus de Haer verwandelte den Zusatzkick zum 7:21. Aber postwendend kam mit einem erneuten Solo die Antwort von Crayton. Noch einmal konnten die Panther in diesem Durchgang punkten (kurzer Lauf von Runningback Calvin Arrington und Kick durch de Haer), so dass beim 14:28 tatsächlich kurz die Hoffnung keimte - aber auch nicht mehr. Kurz vor Schluss konnten Wolfgang Hatzky und de Haer das Debakel nur noch etwas mildern.

Das Unheil hatte sich für die Panther eigentlich schon vor dem Beginn angedeutet. Unter den nur 1000 Besuchern, die sich bei dem permanenten unangenehmen Nieselregen, der nur durch einen Wolkenbruch im zweiten Viertel unterbrochen wurde, auf der Tribüne versammelt hatten, gab die deutliche Überzahl der Hamburger Fans stimmgewaltig den Ton an. Und während die Gastgeber mit einer zwar recht neuen, aber eher biederen kleinen Vereinsfahne aufs Feld liefen, trugen die Gäste ein riesiges blau-weißes Banner mit einem lachenden Teufel in die Arena.

Nach dem Motto "Ein Unglück kommt selten allein" kassierten die Panther schließlich schon vor dem offiziellen Kick-off die erste Zehn-Yard-Strafe, weil die Partie wegen ihres verspäteten Auftritts nicht pünktlich um 18 Uhr angepfiffen werden konnte. Eine solch außergewöhnliche Situation hatte es bei einem Match in Düsseldorf in 20 Jahren noch nicht gegeben.

Heute haben die Panther einen Vorstellungs-Termin bei einem möglichen neuen Sponsor. Das ist - nach dieser Niederlage - sicherlich kein guter Zeitpunkt für solche Verhandlungen. Weitaus günstiger ist da schon die Wahl der Panther-Fans, die sich jeweils am Montag ab 20 Uhr im Football-Treffpunkt "Knoten" in der Altstadt versammeln. Da werden sie heute Abend genügend Gesprächsstoff haben.

Von HANS STOLLE

 


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